Kriminalroman – Schon gelesen? http://schon-gelesen.eu Das unabhängige Jugendbuchrezensionsportal Mon, 27 Aug 2018 12:18:49 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.5.15 „Schlusstakt“ von Arno Strobel http://schon-gelesen.eu/schlusstakt/ http://schon-gelesen.eu/schlusstakt/#respond Sat, 08 Aug 2015 17:19:21 +0000 http://schon-gelesen.eu/?p=719 Schlusstakt ist das zweite Jugendbuch von Arno Strobel, einem Autor, der im deutschen Kriminalromangenre schon recht gefestigt ist. Im Buch geht es um eine Castingshow, die auf einer einsamen Insel stattfindet und während der eine Teilnehmerin stirbt. Klappentext Sing um dein Leben! Für Vicky scheint ein Traum wahr geworden zu sein: Sie hat es bei […]]]>

Schlusstakt ist das zweite Jugendbuch von Arno Strobel, einem Autor, der im deutschen Kriminalromangenre schon recht gefestigt ist. Im Buch geht es um eine Castingshow, die auf einer einsamen Insel stattfindet und während der eine Teilnehmerin stirbt.

Klappentext

Sing um dein Leben!
Für Vicky scheint ein Traum wahr geworden zu sein: Sie hat es bei der neuen Castingshow in die letzte Runde auf einer abgelegenen Südsee-Insel geschafft und hat nun die Chance auf 2 Millionen Euro und einen Plattenvertrag. Aber der Wettbewerb ist nicht nur hart, sondern tödlich. Vickis Mitbewohnerin Carolin wird am Strand gefunden – erschlagen.
Wer ist zu so einer Tat fähig? War es einer der Kandidaten, die Carolin in den Fights aus dem Wettbewerb gedrängt hat? Die Anspannung wird zu einem wahren Nervenkrieg, denn der Mörder muss noch auf der Insel sein …

Meine Meinung

Gekauft habe ich Schlusstakt auf der Leipziger Buchmesse im Anschluss an eine Lesung, in der alle Autoren des Loewe-Verlags die auf der Messe waren ihre Neuerscheinungen präsentierten. Das Setting ist sehr interessant – die Teilnehmer sind abgeschieden auf einer Art „einsamen Insel“, auf der sie im ständigen gegenseitigen Wettkampf dann die Phase drei der Show verbringen sollen.

Die Charaktergestaltung ist sehr interessant – immerhin gibt es nur eine, die richtig heraussticht (Ivana) und der Rest verhält sich ungefähr gleich bzw. geht in der Anzahl der Charaktere komplett unter. Auch die Protagonistin würde in diesem gewusel untergehen wäre man durch die Erzählperspektive nicht zwangsläufig an sie gebunden. Hier hat Strobl sich bereits die erste Verfehlung im Buch geleistet.

Auch ansonsten verläuft das Buch sehr flach – die Handlung gibt herzlich wenig her, es gibt Zwischensequenzen, die eine Art Prequal zu einer der Juroren sind, allerdings leider völlig überflüssig erscheinen. Außerdem hat Strobl wohl keine Zeit mehr gehabt, sich ein ordentliches Ende zu überlegen, denn mit den Ermittlungen der Polizei und dem Rückflug der Protagonistin findet das Buch ein recht unbefriedigendes Ende.

Buchzitat

Carolin liegt auf dem Rücken, auf einem Bett aus Palmblättern. Damit ist Sie auch zugedeckt. […] Ihre Hände sind über dem Bauch gefaltet. Sie liegt ganz gerade, die Beine ausgestreckt. […] Ihr Gesicht ist blass. […] Wie ein Kindergesicht. Schrumpft man, wenn man gestorben ist? […] Ganz dunkel sind ihre Lippen jetzt. Tot. Carolin ist tot. Sie ist … tot.

Strobel, Arno: Schlusstakt, Loewe 2015, S. 113 f.

Fazit

Mit Schlusstakt konnte Arno Strobel die Qualität seines letzten Buches Abgründig absolut nicht erhalten. Schlusstakt ist ein Buch, das als Kriminalroman leider keine richtige Spannung herstellen kann und damit seinen Zweck um Meilen verfehlt hat. Das einzig interessante ist das Setting, welches ohne eine entsprechende Handlung allerdings auch sehr schnell an Reiz verliert.

Leseprobe Zu diesem Buch gibt es eine kostenfreie Leseprobe

Verlag (Icon) Dieses Buch erschien bei Loewe » Zur Produktseite

 

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Wolfram Hämel: „Störfall im Reaktor 1“ http://schon-gelesen.eu/stoerfall-im-reaktor-1/ http://schon-gelesen.eu/stoerfall-im-reaktor-1/#respond Thu, 03 Jul 2014 16:44:18 +0000 http://schon-gelesen.eu/?p=323 Ist Störfall im Reaktor 1 wirklich nur eine Art billiger Abklatsch von Die Wolke ist, wie man dem Einband und dem Titel nach ja vielleicht vermuten könnte und wie lebensnah ist das Buch tatsächlich? Kann es die kritischen Inhalte gut vermitteln oder ist es wieder ein unglaublich abstraktes Buch, das mit unserer Umgebung nichts zu […]]]>

Ist Störfall im Reaktor 1 wirklich nur eine Art billiger Abklatsch von Die Wolke ist, wie man dem Einband und dem Titel nach ja vielleicht vermuten könnte und wie lebensnah ist das Buch tatsächlich? Kann es die kritischen Inhalte gut vermitteln oder ist es wieder ein unglaublich abstraktes Buch, das mit unserer Umgebung nichts zu tun hat?

Klappentext

Als Lukas, Jannik und Alex eines Nachts Strahlenalarm auslösen und per Megafon behaupten, es hätte im nahe gelegenen Atomkraftwerk einen Störfall gegeben, wollen sie eigentlich nur ein Zeichen setzen und die Menschen aufrütteln. Doch am nächsten Tag stehen plötzlich zwei Typen vor Lukas‘ Tür, die wissen wollen, wie sie von dem Störfall erfahren haben. Hat es tatsächlich einen solchen Fall gegeben? Warum weiß niemand etwas davon? Wild entschlossen, hinter die Machenschaften des AKWs und die verdächtig vielen Leukämiefälle in der Stadt zu kommen, hackt sich Lukas‘ Freundin Hannah in die Betriebsdaten des Kraftwerkbetreibers – und gelangt auf eine heiße und gefährliche Spur …

Aufgrund des Bucheinbandes kann man ja leicht auf den bösen Gedanken kommen, dass es sich hierbei um eine Kopie von die Wolke handelt – bereits der Klappentext dürfte jedoch diesen Gedanken wieder ausräumen, denn es geht hier um alles andere als die Flucht vor einem atomaren Unfall…

Meine Meinung

Störfall im Reaktor 1 ist unglaublich lebensnah und realistisch – durch die Art, wie Wolfram Hämel (Autor) die Jugendlichen bei ihrer Protestaktion begleitet fühlt man sich sehr stark mit den dreien Verbunden. Das Buch zeigt, wie Gefährlich teilweise der Kampf gegen eine große Lobby sein kann und auch, wie man an so etwas verzweifeln kann.

Die Spannung wird dadurch erzeugt, dass es gewissermaßen mehr ein Krimi als ein Sachroman ist. Während ich die Wolke als Sachroman bezeichnen würde, der veranschaulicht, wie beschwerlich die Flucht nach einem Super-GAU sein kann, ist dieses Buch mehr ein Krimi, dass sich um das Thema dreht. Vor allem, dass die Jugendlichen im Buch eigentlich ganz normal wirken ließ mich persönlich einen besonderen Bezug herstellen.

Buchzitat

Von draußen hören sie, wie eine Alarmsirene losheult, ein regelmäßig an- und abschwellender, durchdringender Ton.
„Strahlenalarm!“, ruft einer der Werksangestellten im Raum panisch.
Im nächsten Augenblick fliegt die Tür auf uns Hannas Vater erscheint wieder, seine Stimme klingt heiser vor Anspannung, als er laut verkündet: „Wir haben einen Störfall in Reaktor 1. […]“

S.219, Hämel Wolfram: Störfall in Reaktor 1, 1. Auflage, München: cbt Verlag, 2012

Fazit

Störfall im Reaktor 1 ist kein Mahnmal in der deutschen Literatur, sondern eher ein tiefgründiger Krimi. Das Buch veranschaulicht keine Flucht, sondern die Geschichte drei gegen ein AKW kämpfender Jugendlicher, die bei ihren Plänen zum Aufdecken einer Verschwörung immer wieder von Geheimnisvollen Sicherheitskräften behindert werden. Störfall in Reaktor 1 ist überraschen spannend, ohne dabei an Sinnhaftigkeit und Tiefgründigkeit zu verlieren…

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