Ein einfacher 14-Jähriger beobachtet eine Messerstecherei in einem Park in London. Da er bei der Polizei ausgesagt hat, wird er in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen, bekommt eine neue Identität und zieht um. Ob das spannend ist, kläre ich in diesem Artikel.
Meine Meinung
Am Anfang von Mehr als nur ein Zeuge dachte ich, der Protagonist wäre weiblich, bis zum ersten Mal darauf hingewiesen wurde. Das liegt mit Sicherheit am Schreibstil der Autorin und soll vielleicht auch die Wesensänderung des Protagonisten verdeutlichen, der ja später um einiges männlicher wirkt. Auch muss ich sagen, dass das Buch entgegen dem was auf dem Einband steht aus meiner Sicht definitiv kein Thriller ist. Vor allem ist es ein Jugendroman mit Thrillerelementen. Es geht um Liebe und Leidenschaft, um den Umzug in eine neue Stadt und das Bilden einer eigenen neuen Identität. Das alles ist kein Thriller und hätte fast genauso gut in einem Buch passieren können, in dem der Protagonist einfach in eine neue Stadt zieht und dort mehr akzeptiert wird.
Sehr gut gefällt mir allerdings die persönliche Beziehung zum Leser, die durch den besonderen Schreibstil aufgebaut wird. Auch, wenn der Leser nicht wirklich einbezogen wird, kann man doch sagen, dass er sich in den Charakter und all seine Schwierigkeiten hineinversetzen kann. Wiederrum nicht so gut finde ich die teilweise nicht ganz passenden und zum Teil auch unlogischen Zusammenhänge im Buch. Leider ist das Buch – wenn man sich innerlich auf einen Thriller vorbereitet hat – auch nicht wirklich spannend.
Buchzitat
Wir hören es alle drei: ein Klirren wie von splitterndem Glas. […] Es kam von unten. Dann riecht es auf einmal süßlich und metallisch … kein Parfüm … Ich kenne den Geruch, komme aber nicht gleich drauf.
„Raus hier!“, ruft der Polizist. „Los, die Treppe runter!“
Wir hasten die Treppe hinunter […]. Rauch steigt auf … Rauch dringt ins Treppenhaus, aber da sind wir schon aus der Tür raus und stehen draußen in der Nacht.
Mr Patels Laden brennt.
David, Keren: Mehr als nur ein Zeuge, dtv 2011, S. 14
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