Rafael 2.0 wirkt von außen nicht unbedingt umwerfend – ausgestattet mit einem ziemlich schäbigen Einband und einem nicht wirklich aussagekräftigen Klappentext stand es im Bücherregal meiner Bücherei. Ich habe nicht die geringste Ahnung, warum ich es mitgenommen habe – aber ob es sich gelohnt hat, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Letztendlich sagt der Klappentext rein garnichts über die Haupthandlung des Buches aus. Es geht um Michael, der als Sohn eines Millionärs bereits seine Mutter und seinen Bruder Rafael verloren hat. Einige Monate nach Rafaels Tod stellt ihm sein Vater das Computerprogramm Rafael 2.0 vor, mit dem Michael sich unterhalten und beschäftigen kann. Kurz darauf wird Brian, Michaels Vater, entführt – der Rest des Buches handelt davon, wie Michael gegen die Macht eines Computersystems mit allen Mitteln versucht, seinen gekidnappten Vater wiederzufinden.
Meine Meinung
Rafael 2.0 ist – vor allem verglichen mit seinem Äußeren – ein wirklich tolles Buch. Auch, wenn die Haupthandlung um die Entwicklung von künstlicher Intelligenz durchaus noch Ausbaufähig gewesen wäre, muss man doch sagen, dass das Buch überaus spannend ist. Trotzdem wirkt es an manchen Stellen doch stark unrealistisch, was man allerdings damit begründen könnte, dass es in gewissem Sinne ja ein überspitzter Science Fiction-Roman sein soll.
Buchzitat
Ihr habt unsere Körper geschaffen. Ihr werdet uns neue Körper schaffen, größere, schnellere, elegantere Körper. Und diese schnellern Körper werden wir benutzen, um noch bessere zu entwickeln, die ihr dann für uns bauen werdet. Es wird ein Kreislauf sein, den wir so lange fortsetzen, bis wir eure Hilfe nicht mehr brauchen.
S. 165, Olsberg, Karl: Rafael 2.0, 1. Auflage, Stuttgart: Thienemann Verlag, 2011
Zusatzinfo
Das Buch ist im Handel nur noch als eBook zu erhalten. Wer Glück hat, findet vielleicht noch die gebundene Ausgabe in der Bibliothek seines Vertrauens.