Ist Störfall im Reaktor 1 wirklich nur eine Art billiger Abklatsch von Die Wolke ist, wie man dem Einband und dem Titel nach ja vielleicht vermuten könnte und wie lebensnah ist das Buch tatsächlich? Kann es die kritischen Inhalte gut vermitteln oder ist es wieder ein unglaublich abstraktes Buch, das mit unserer Umgebung nichts zu tun hat?
Aufgrund des Bucheinbandes kann man ja leicht auf den bösen Gedanken kommen, dass es sich hierbei um eine Kopie von die Wolke handelt – bereits der Klappentext dürfte jedoch diesen Gedanken wieder ausräumen, denn es geht hier um alles andere als die Flucht vor einem atomaren Unfall…
Meine Meinung
Störfall im Reaktor 1 ist unglaublich lebensnah und realistisch – durch die Art, wie Wolfram Hämel (Autor) die Jugendlichen bei ihrer Protestaktion begleitet fühlt man sich sehr stark mit den dreien Verbunden. Das Buch zeigt, wie Gefährlich teilweise der Kampf gegen eine große Lobby sein kann und auch, wie man an so etwas verzweifeln kann.
Die Spannung wird dadurch erzeugt, dass es gewissermaßen mehr ein Krimi als ein Sachroman ist. Während ich die Wolke als Sachroman bezeichnen würde, der veranschaulicht, wie beschwerlich die Flucht nach einem Super-GAU sein kann, ist dieses Buch mehr ein Krimi, dass sich um das Thema dreht. Vor allem, dass die Jugendlichen im Buch eigentlich ganz normal wirken ließ mich persönlich einen besonderen Bezug herstellen.
Buchzitat
Von draußen hören sie, wie eine Alarmsirene losheult, ein regelmäßig an- und abschwellender, durchdringender Ton.
„Strahlenalarm!“, ruft einer der Werksangestellten im Raum panisch.
Im nächsten Augenblick fliegt die Tür auf uns Hannas Vater erscheint wieder, seine Stimme klingt heiser vor Anspannung, als er laut verkündet: „Wir haben einen Störfall in Reaktor 1. […]“
S.219, Hämel Wolfram: Störfall in Reaktor 1, 1. Auflage, München: cbt Verlag, 2012