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Interview mit Katja Brandis zu „FLOATERS – Im Sog des Meeres“

Auch dieses Jahr habe ich die Leipziger Buchmesse für ein paar sehr interessante Interviews verwendet. Als erstes habe ich am Donnerstag nach ihrer Lesung um 12.30 Uhr Katja Brandis zu ihrem Buch Floaters – Im Sog des Meeres interviewt. Im Interview verrät Katja Brandis, wie sie sich die Zukunft der Welt vorstellt, warum sie sich in ihren neueren Büchern auf die Umwelt konzentriert und warum sie auf einer einsamen Insel nicht ohne Bücher oder zumindest eine Müslipackung auskommen würde.

Katja Brandis liestSie haben ja bereits verschiedene Bücher in verschiedenen Genres geschrieben – von Ihren Abenteuerromanen „DelfinTeam“ bis zu Fantasyreihen wie „Kampf um Daresh“ oder „Feuerblüte“. Warum geht es in einigen Ihrer neueren Bücher so sehr um die Umwelt?

Ich mag die Natur, und in meiner Freizeit gehe ich am liebsten in den Wald oder an einen Fluss. Genau diese Umwelt gilt es zu erhalten und daher versuche ich eben mit dem, was ich am besten kann, dafür zu werben. Ich finde es zum Beispiel schrecklich, dass Albatrosse Ihren Küken oft Plastik zu fressen geben weil Sie das nicht von deren normaler Nahrung unterscheiden können.

Ist das Szenario, dass Sie in Ihrem Buch beschreiben denn realistisch? Wäre es tatsächlich in 15 Jahren rentabel, im Meer nach Müll zu fischen?

Na ja – in 15 Jahren vielleicht noch nicht, aber sicher wird es das irgendwann einmal sein. Immerhin werden bereits heute alte Müllhalden wieder aufgegraben, um an die Wertstoffe in den Elektrogeräten zu kommen und in Indien gibt es viele Menschen, die auf Müllhalden und von dem, was sie dort finden, leben. Im Hinblick darauf, dass uns in naher Zukunft irgendwann das Öl ausgehen wird, kann ich mir das schon vorstellen.

Wann denken Sie wird die gesamte Menschheit aktiv gegen Probleme wie die Umweltverschmutzung oder den Klimawandel vorgehen? Erst, wenn es zu spät ist oder schon vorher?

Ich denke nicht, dass wir so etwas wie die globale Erwärmung stoppen können. In einigen kleineren Fällen wie zum Beispiel dem Kampf gegen den sauren Regen, den man mit der Verwendung von Filteranlagen in Kohlekraftwerken eindämmen konnte, hat es funktioniert. Auch in China wird jetzt beispielsweise gegen den Smog vorgegangen, weil die Lebensqualität dort extrem weit gesunken ist. Vielleicht schaffen wir es ja, einige der anderen Probleme in den Griff zu bekommen?

Wann und warum haben Sie angefangen zu schreiben?

Meinen ersten „Roman“ habe ich mit 11 Jahren geschrieben – die Frage ist nur, ob man das schon so nennen konnte. Auch, wenn meine Schwester mir gesagt hat, dass er gut war weiß ich heute, dass die Geschichte nicht viel taugte. Mit 13 Jahren ging es dann los, dass man meine Texte lesen konnte, ohne deswegen an körperlichen Schmerzen zu leiden. Der Grund dafür, dass ich schreibe, ist hauptsächlich der Flow in den man dabei kommt. Das ist wohl bei so ziemlich allen Aktivitäten so, die man wirklich gern tut – es entsteht einfach ein tolles Gefühl dabei. Und noch besser ist, dass ich sogar davon leben kann.

Schreiben Sie zu Hause oder im Büro?

Ich schreibe zu Hause, denn da habe ich mir so ein kleines Büro mit all meinen Büchern darin eingerichtet. Das ist auch ganz praktisch so, denn so kann ich von halb acht bis etwa um 15 Uhr an meinen Texten arbeiten und mich dann um meinen Sohn kümmern.

Schreiben Sie dann auf Papier oder auf dem PC?

Ganz am Anfang habe ich natürlich noch auf Papier geschrieben – leider habe ich eine schreckliche Handschrift – aber bereits seit ich 13 bin habe ich angefangen, auf dem PC zu schreiben. Mein Vater hat mir damals selbst einen zusammen gebaut und ich war daher eine der Ersten in meinem Alter, die einen Computer besaßen.

Welches Genre bzw. welche Autoren lesen Sie?

Ich lese eigentlich querfeldein – Literatur, Fantasy, Thriller, Autobiografien, Erlebnisberichte. Wenn ich nichts mehr zum Lesen habe lese ich notfalls auch die Rückseite der Müslipackung durch. Wenn man mich auf einer einsamen Insel aussetzen würde – ohne Bücher würde ich nicht zurechtkommen.

Und wie lang schreiben Sie dann an einem Buch?

An einem Buch arbeite ich etwa ein halbes Jahr lang. Je nachdem, um welches Genre es sich handelt ist das Verhältnis zwischen Schreib- und Recherchezeit unterschiedlich. Bei Thrillern recherchiere ich natürlich weniger, bei FLOATERS hat die Recherche aber schon drei Monate in Anspruch genommen.

 

Leseprobe In diesem Interview geht es um das Buch Floaters – Im Sog des Meeres

Copyright u.ä. Dieses Interview entstand auf der Leipziger Buchmesse 2015

Vitus Hösl

Ich bin Webentwickler und Gründer dieses Blogs und kümmere mich hier um alles technische. Außerdem bin ich natürlich leidenschaftlicher Leser, am liebsten Thriller und Science Fiction (Lieblingsbuch: "Little Brother" von Cory Doctorow)

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