Mit dem 941-seitigen zweiten Band der Locke Lamora-Reihe setzt Scott Lynch die Abenteuer der Gentleman-Ganoven fort. Die Frage, die sich stellt ist, ob dieser Band den Ansprüchen nach dem ersten Teil der Reihe gerecht wird oder als enttäuschende Fortsetzung untergeht.
Meine Meinung
Zu Beginn ein meiner Meinung nach sehr passendes Zitat von George R.R. Martin: „Scott Lynch hat mich von der ersten Seite an gefesselt – und nicht mehr losgelassen!“
Ich habe dieses Buch direkt im Anschluss nach dem ersten Teil „Die Lügen des Locke Lamora“ gelesen und hatte natürlich hohe Erwartungen an diese Fortsetzung und sah mich nicht enttäuscht. Nicht nur schafft es Scott Lynch die Handlung direkt und passend anzuknüpfen, sondern auch mit dem Witz und der Gerissenheit der Gentleman-Ganoven da weiterzumachen wo er aufhörte. So gelingt es ihm auch weiterhin den Leser in den Bann der Welt der Gauner und Schatten zu ziehen. Beim Lesen entstand dadurch bei mir eine Atmosphäre der Begeisterung für jeden gelungenen Coup und des Mitfieberns mit Locke und seinem Freund bei ihren Abenteuern.
Scott Lynch beeindruckt mich auch weiterhin durch die Verwebung eines einmaligen und beeindruckenden Detailreichtums, ohne jedoch den Leser damit zu überrollen, mit einer gewaltigen Handlung, die in diesem Detailreichtum weder untergeht, noch zu kurz kommt und stets weitergeführt wird ohne zum Erliegen zu kommen. Auch wird diese immer in angenehmen Tempo weitergeführt und beeindruckt durch die vielen Winkelzüge und ihre Komplexität, ohne jedoch den Leser dies anmerken zu lassen.
Anscheinend hat er sich auch den Kritikpunkt der Rezension zum ersten Teil zu Herzen genommen (*zwinker*zwinker*) und weniger brutale Szenen eingebaut, bzw. sie nebensächlich in wichtigeren Teilen der Handlung auftreten lassen.
Abschließend muss man sagen, dass dieses Buch eine Fortsetzung ist und nicht als Einstieg geeignet ist, da man sonst viele Zusammenhänge nicht versteht.
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